Edelgard und Jürgen Moers haben ein ganz besonderes Buch herausgegeben. Es präsentiert in Bild und Text auf 160 Seiten viele interessante Dorstener.
„DorstenMomente“ steht als Titel auf dem Cover. Das Front-Bild zeigt ein geöffnetes Fenster, das einen Blick auf das denkmalgeschützte Alte Rathaus auf dem Marktplatz ermöglicht. Doch es handelt sich hier nicht um einen Dorsten-Reiseführer oder um ein Buch mit Informationen zur Stadtgeschichte. Sondern um viel mehr.
Denn: „Das Wichtigste, auch in unserer Stadt, sind ihre Bewohner“, betonen Edelgard und Jürgen Moers in ihrem Vorwort. Die Buchautorin und Vorsitzende des hiesigen Heimatbundes sowie ihr Ehemann (Fotograf und Filmemacher) hatten vor gut einem Jahr die Idee, interessante Dorstener in einem Buch zu präsentieren. Vor allem auch solche, die so gut wie gar nicht in der Öffentlichkeit stehen: „Auch Nicht-Prominente in dieser Stadt leisten etwas Besonderes, weil auch sie etwas Besonderes sind.“
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Jetzt ist das hochwertig gedruckte Werk erschienen. Mit vielen Porträts, in Text und vor allem in Gestalt von ausdrucksvollen Bildern. Auf den Fotos von Jürgen Moers sind 107 Menschen aus Dorsten abgebildet, die mit 76 lebendigen Geschichten, jeweils auf einer Doppelseite, verbunden sind.
Große Themenvielfalt
Gemeinsam ist allen Porträtierten: Sie alle sorgen für ganz besondere Dorstener Momente. Die Themenvielfalt ist dabei groß. Es geht zum Beispiel um „Schwingende Lippen“ – in einem Text über den Didgeridoo-Spieler Klaus Alte-Teigeler. Es geht auch um einen „Blaulichtreporter“ – um Guido Bludau, der Tag und Nacht für unterschiedliche Medien im Einsatz ist.
Es geht um „Kreative Erfinder“, einen „Streetworker aus Leidenschaft“, den „Wilden Westen“ im Dorstener Norden, die „Biberbande und Corona-Hamster“, aber auch um „All you need is Meat“, „Schreiben kann die Seele heilen“, einen „dreimaligen Auswanderer“, „Ein Leben mit Musik“, „Frau Wischerhoff mischt noch immer mit“ – um nur einige Überschriften zu nennen.
Buch-Collage.
107 Fotos und 76 Geschichten sind in dem Buch von Dorstenern über Dorstener für Dorstener versammelt. © Privat
Vorgestellt werden Kulturschaffende wie der Künstler Ernst Heyer oder das Musical-Darsteller-Ehepaar Tina Podstawa und Stefan Stara, aber auch Ehrenamtler oder Menschen mit besonderen Hobbys. Da steht Christian Gruber, der seit Jahren für seinen Ortsteil ein „Wulfen-Wiki“-Lexikon erstellt, neben Amira Alfruh, die mit ihren Familien aus Syrien nach Dorsten geflüchtet ist. Da steht Pascal Jaksch, der an der Wahl zum „Mr. Gay Germany“ teilgenommen hat, neben dem Vinylcafe-Besitzer Heinz-Bernd Töns.
„Aller Anfang ist schwer gewesen und viele Fragen haben sich aufgetan“, erzählen die Macher des Buches: Wer und was passt in das Konzept? Wie lässt sich das Werk realisieren? Welche Kosten entstehen? Die Herausforderungen waren größer als zunächst vermutet: „Die notwendigen Fotos zu machen und anschließend zu bearbeiten, hat viel Organisationsarbeit bedurft, konnte dann aber doch zügig erledigt werden“, so Jürgen Moers. Das Schreiben der jeweiligen Texte allerdings ist von Beginn an schnell an zeitliche Grenzen gestoßen.
Dafür wurden weitere Autoren ins Boot geholt. „Acht Akteure haben ohne Honorar mitgewirkt“, so Edelgard Moers. Die Herausgeber betonen: „Ein hochwertiges Werk dieses Umfangs und in dieser unruhigen Zeit finanzieren zu können, ist nur möglich gewesen, weil privates Geld eingebracht werden konnte.“ Und weil es gelungen sei, einen großen Verlag wie den renommierten Aschendorff Verlag von der Idee zu überzeugen.
So ist das 160-seitige Buch „von Dorstenern über Dorstener für Dorstener“, das ab sofort für 24,90 Euro im Buchhandel erhältlich ist, auch ein Zeitdokument geworden, sozusagen in Ergänzung zum Dorstener Heimatkalender, den die Beteiligten auch Jahr für Jahr mit vielen engagierten Mitarbeitern und Unterstützern ehrenamtlich herausgeben.
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