Diese Enthüllung der 47. Station in Dorsten bedeutete eine echte Premiere: Denn erstmalig stehen an einem Standort in Dorsten gleich zwei der vom Lions-Club Dorsten-Hanse und vom Verein für Orts- und Heimatkunde gemeinsam ins Leben gerufenen Geschichtsstationen einträchtig nebeneinander.
Dass Stephan Rüdiger, Pfarrer der Kirchengemeinde Sankt Agatha, im Anschluss an eine Andacht und ein gemeinsames Singen der Besucher zudem diese Stele mit Weihwasser segnete, hat natürlich seinen Grund: Die inzwischen 47. Geschichtsstation in Dorsten, die auf Initiative der Dorstenerin Ursula Ansorge (Malteser Hilfsdienst) entwickelt wurde, würdigt das Engagement in der Lippestadt, das die Franziskanerinnen mehr als 170 Jahre in der Krankenpflege an den Tag legten.
Diese Tafel wurde vor dem Eingang des Dorstener St. Elisabeth-Krankenhauses direkt neben der damals 25. Geschichtsstation installiert, die im Jahr 2006 von Weihbischof Voss und Bürgermeister Lambert Lütkenhorst enthüllt worden war und Auskunft über die Entstehung des Krankenhauses in seinen ersten Anfängen bis heute gibt.
Bei der Feierstunde für die neue Geschichtsstation konnte Krankenhaus-Geschäftsführer Guido Bunten unter den Gästen auch eine Abordnung der Ordensgemeinschaft aus dem Sankt-Mauritz-Mutterhaus in Münster begrüßen. Schwester Marianne Kamlage, Provinzrätin aus dem Mutterhaus Münster-St. Mauritz, enthüllte gemeinsam mit Ursula Ansorge die Geschichtsstation.
Die klösterliche Arbeit zum Wohle von kranken Menschen geht auf das Jahr 1849 zurück, als die „Barmherzigen Schwestern“ die Krankenpflege in einem Haus des Seilers Ridder in der Straße „Im Kühl“ übernahmen.
Die Schwestern traten 1850 dem „Dritten Orden der Franziskanerinnen“ bei. Mit der Eröffnung der „Kranken-Pflege-Anstalt zur hl. Elisabeth“ im Jahre 1854 übernahmen die Franziskanerinnen die Pflege der Patienten und den hauswirtschaftlichen Dienst.
1921 gehörten dem im damaligen Dorstener Krankenhaus an der Gahlener Straße tätigen Konvent bereits 29 Schwestern an. 1955 übernahmen die Mauritzer Ordensschwestern die Leitung der Krankenpflegeschule, die im „Beckmannschen Haus“ an der Gahlener Straße eingerichtet wird.
Die Schule zog 1974 an den Hülskampsweg um und wurde 2006 in das St. Elisabeth-Bildungsinstitut für Gesundheitsberufe umfirmiert.
2021 Abschied aus Dorsten
1989 bezogen die am St. Elisabeth-Krankenhaus tätigen Ordensschwestern ihr neues Wohnheim an der Kolkstraße. 2021 dann der Abschied aus Dorsten: Die letzten Schwestern werden mit einem Dankgottesdienst am St. Elisabeth-Krankenhaus in das Mutterhaus nach Münster-St. Mauritz verabschiedet.
Bei der Feierstunde begrüßte der Geschäftsführer des Krankenhauses, Guido Bunten, die Gäste, insbesondere die Abordnung der Ordensgemeinschaft aus dem Mutterhaus in Münster - Sankt Mauritz.
Nach einer besonderen Anerkennung der ehrwürdigen Schwestern übergab er das Wort an Doktor Stephan Rüdiger, den Dechanten der Kirchengemeinde Sankt Agatha. Im Anschluss an eine Andacht und gemeinsames Singen segnete der Pfarrer die Geschichtsstation.
Bürgermeister Tobias Stockhoff erinnerte an den Abschied der Franziskanerinnen von Sankt Mauritz im Jahr 2021 und betonte ihre segensreiche Arbeit für fast 170 Jahre in unserem Krankenhaus und zum Wohl der Menschen in unserer Stadt.
Der Vorsitzende des Vereins für Orts- und Heimatkunde, Doktor Josef Ulfkotte, bedankte sich auch bei Frau Ursula Ansorge, der Ideengeberin für dieses Projekt.
Schwester Marianne Kamlage, Provinzrätin aus dem Mutterhaus Münster-St. Mauritz, enthüllte gemeinsam mit Ursula Ansorge die Geschichtsstation. Mathias Feller, Vorsitzender des Aufsichtsrates des Elisabeth-Krankenhauses, dankte den Franziskanerinnen mit den Worten: "Das Motto 'Medizin mit Menschlichkeit' unseres Krankenhauses haben die Ordensschwestern bis zum Schluss lebendig vorgelebt."
In ihrer Abschlussrede bedankte sich Schwester Marianne herzlich für die Anerkennung ihres Ordens. Anschließend hatten die Gäste die Gelegenheit zu Gesprächen im Bistro des Krankenhauses bei Kaffee und Kuchen, zu dem Guido Bunten eingeladen hatte.