Franziskaner Sammlung

Vortrag über Sammlung des Ex-Missionsmuseums der Franziskaner (von DZ Michael Klein - 25.08.2023)


Dorsten. Mehr als 30 Jahre lang beherbergte Dorsten ein wichtiges Missionsmuseum der Franziskaner, das nun in Werl untergebracht ist. Ein Vortrag beleuchtet die damalige Herkunft der völkerkundlichen Exponate.

Eine aus lokalhistorischer Sicht sehr interessante kostenfreie Vortragsveranstaltung über ein für viele Dorstener wohl unbekanntes Kapitel der Stadtgeschichte findet am Montag (28. August) um 19 Uhr im Stadthaus (im Haus der Stadtagentur), Ecke Lippestraße/Westwall statt, zu der alle Interessierten eingeladen sind.
Unter dem Motto "Entwendet? Der Sammlungsbestand des ehemaligen Missionsmuseums in Dorsten" berichtet Mai Lin Tjoa-Bonatz, (Museum der Völker, Werl) im Zuge der Debatte um kolonialzeitliche Sammlungsgüter über ihr Forschungsprojekt, das die Geschichte und Erwerbsumstände der Objekte im damaligen Missionsmuseum des Dorstener Franziskanerklosters in der Lippestraße untersucht.

Dorsten besaß in der Zeit des Aufblühens der damals in der Stadt ansässigen Philosophisch-Theologischen Hochschule der Franziskaner zwischen 1913 und 1945 mit dem Missionsmuseum auch das bedeutendste Völkerkundemuseum des westlichen Deutschlands. Das Museum bestand aus den drei Abteilungen Orient, Ostasien und Amerika.

Die kolonialzeitliche Sammlung in Dorsten besaß kulturell wie historisch sensible Sammlungsbestände - zum Beispiel Schädel, religiöse Objekte, Waffen, Münzen oder Trachten, zu der Franziskaner-Patres beigetragen haben.

1943 wurden die Exponate ins Kloster nach Werl gebracht, wo 1962 das neue Völkerkundemuseum der Franziskaner mit dem Grundstock der Dorstener Sammlung eröffnet wurde. Im Vortrag werden die Ergebnisse präsentiert, woher die Stücke stammen und in welchem Kontext sie erworben wurden. Aspekte und Fragestellungen zu außereuropäischen Sammlungsgütern werden anhand des Dorstener Missionsmuseums vorgestellt.

Dr. Mai Lin Tjoa-Bonatz ist Kunsthistorikerin, Archäologin und Südostasienexpertin und führte einen Provenienz-Erstcheck im Museum Forum der Völker in Werl durch. Sie war Referentin der Direktion der Staatlichen Museen zu Berlin, am Ethnologischen Museum für Asiatische Kunst im Humboldt Forum. Ebenso lehrt sie an Universitäten zur Kultur und Geschichte Asiens, momentan an der Humboldt Universität Berlin. Sie war an Ausgrabungsprojekten in Syrien und Indonesien beteiligt.

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