[Radtour Nord2]

Dorstener Geschichte - Station 41: St. Paulus - Wiege des Glaubens in Dorsten

Für diese Station gibt es keinen besseren Ort als ihre Kirche, denn die Kirche sei als ältestes Kirchgebäude in der Stadt quasi die Wiege des christlichen Glaubens in Dorsten.

Der heilige Liudger soll der Geschichtsschreibung nach im Jahr 800 auf einer Missionsreise das Gotteshaus auf einer Düne errichtet haben.



Seitdem ist die St-Paulus-Kirche vielfach umgebaut und renoviert worden. Diese Entwicklungen haben Schüler der Geschichts-AG des Gymnasiums Petrinum in enger Zusammenarbeit mit dem Verein für Orts- und Heimatkunde Dorsten, dem Lions-Club Dorsten-Hanse und dem Stadtarchiv recherchiert.

Bei der Aufarbeitung der älteren Kirchgeschichte half besonders die Schrift St. Paulus - Rückblick in die Geschichte, die 1997 von Annegret Steven und Dirk Steinberg verfasst wurde. Lehrer Dr. Josef Ulfkotte hatte mit seiner Geschichts-AG bereits 2005 einen ersten Entwurf für die Geschichtsstation erstellt. Dieser wurde in den nächsten Jahren immer wieder überarbeitet und aktualisiert.



Der Frankenkönig Karl wird in Rom von Papst Leo III. zum Kaiser gekrönt.

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ca. 800

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Nach der Gründungslegende steht die heutige St. Paulus-Kirche an der Stelle einer germanischen Kultstätte. Der hl. Liudger soll auf einer seiner Missionsreisen hier ein Gotteshaus errichtet haben. Dieses erhält das Patrozinum „Pauli Bekehrung“, das im Bistum bis heute sonst nur der Hohe Dom in Münster aufweist.

1068

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Zu diesem Zeitpunkt ist eine Kirche in Hervest urkundlich belegt.

ca. 1150

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Der romanische Turm der Kirche stammt in seinen wesentlichen Teilen aus dieser Zeit.

Taufbecken aus dem 13. Jahrhundert

13. Jh.

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Die Kirche erhält das Taufbecken, das heute noch genutzt wird.

Vortragekreuz 1. Hälfte 14. Jh.

1443

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Wegen der außerordentlichen Flächengröße der Pfarrei St. Paulus wird im Dorf Holsterhausen die eigenständige Pfarrgemeinde St. Antonius gegründet.

Paulusfigur um 1500

1468

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Im Kirchturm wird eine A-Glocke aufgehängt, der fünf Jahre später eine H-Glocke folgt.

1641

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Ungeachtet der allgemeinen Notlage im ausgehenden 30-jährigen Krieg lässt die Gemeinde das Geläut um eine G-Glocke ergänzen.

Ludwig XIV. beginnt mit dem Bau seines Prunk­­schlosses In Versailles.

Pietá

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1662

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Nach der Fertigstellung des neuen Hochaltars 1661 werden eine Orgel und ein Predigtstuhl angeschafft.

1895

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Das jahrhundertealte Langhaus wird abgebrochen und durch einen größeren dreischiffigen Mittelteil ersetzt; Turm und Chor bleiben erhalten. Außerdem wird ein neuer Hochaltar und für die Seitenschiffe ein Josefs- und Marienaltar geschaffen.

1916

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Die Entstehung von Bergarbeiterkolonien führt zur Gründung der Rektoratsgemeinde St. Marien und vier Jahre später der Rektoratsgemeinde St. Josef.

Das Genfer Protokoll zur Ächtung von chemischen und biolo­gischen Waffen tritt in Kraft.

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1925

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Der Bau einer neuen Kreisstraße schneidet den Kirchhügel an und fordert eine Stützmauer und eine Treppenanlage.

Blick von der Orgelbühne in den Altarraum

1975

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Im Zuge einer grundlegenden Restaurierung bekommen die Kirche und die Aufgänge ihre heutige Gestalt.

2015

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Zahlreiche Renovierungen in den vorangegangenen Jahren finden ihren Abschluss in einem neuen barrierefreien Zugang mittels eines Aufzugs.

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Daten und Fakten

Eröffnung - 24. Januar 2016

Adresse - Dorfstraße 4 - vor der Kirche

Geodaten - 51°40'23.14 7°01'16.37



Feierliche Übergabe am 24. Januar 2016

Die Suche nach der neuen Geschichtsstation an der St.-Paulus-Kirche im Dorf Hervest führte Gemeindemitglieder und Gäste am Sonntag ins Pfarrheim. Dem Kleber war es etwas zu kalt, daher konnte die Station noch nicht vor der Kirche angebracht werden, erklärte Bürgermeister Tobias Stockhoff.

Eröffnung im Pfarrheim

Um auszuhärten, hätte der Kleber 24 Stunden lang Temperaturen von über 5 Grad gebraucht. Daher wurde die 41. Geschichtsstation in der Stadt gestern zunächst im Pfarrheim enthüllt.

Ich finde es wichtig, Lokalgeschichte in den Unterricht einzubeziehen. Wir müssen die Schüler in ihrer Umgebung abholen, damit sie sich später dann die große Welt erschließen können, sagte Dr. Josef Ulfkotte.