Die Agathaschule in Dorsten blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Gegründet im Jahr 1895, sollte sie die alte Kirchschule an der Agathakirche ersetzen. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass der immense Bevölkerungszuwachs den Platzbedarf überstieg, sodass die Kirchschule erneut genutzt werden musste. Über die Jahrzehnte war die Schule vielen Veränderungen unterworfen, sei es durch die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg oder durch verschiedene bildungspolitische Reformen. Heute präsentiert sich die Agathaschule als modernes, inklusives Lernzentrum mit medialer Ausstattung, das sich seit 2019 im sanierten Gebäude der ehemaligen Geschwister-Scholl-Schule befindet.
Agathaschule bis zum 2. Weltkrieg |
1895 |
_ |
Das neueröffnete Schulgebäude der katholischen Volksschule an der Feldhausener Straße soll die seit ca. 1400 bestehende Kirchschule an der Agathakirche ersetzen. Infolge des enormen Bevölkerungsanstiegs muss die Kirchschule nach kurzer Zeit wieder genutzt werden. | |
|
1923 |
_ |
Das Schulgebäude am Kirchplatz muss für die belgischen Besatzungstruppen geräumt werden. Die Schüler werden in Schulbaracken auf dem Schulgelände unterrichtet. | |
|
1934 |
_ |
Am Jahresende beteiligen sich 64 Schülerinnen an den Exerzitien im Ursulinenkloster, die ein Oblatenpater abhält. | |
Im Erlass vom 12.7.1937 wurde eine -abgesonderte Beschulung der jüdischen Schüler- vorgeschrieben
| _ |
1937 |
_ |
Der Bischof von Münster, Graf von Galen, entzieht zwei Lehrern wegen „unkirchlicher Äußerungen“ die Befugnis zur Erteilung des Religionsunterrichts, der nicht mehr von Geistlichen geleitet werden darf. |
|
1939 |
_ |
Die Agathaschule wird in eine Gemeinschaftsschule umgewandelt und heißt bis zum Ende der NS-Zeit Bismarckschule. | |
Zerstörung am 22. März 1945 |
1945 - 1946 |
_ |
Durch Kriegseinwirkungen wird das Schulgebäude nahezu vollständig zerstört. In Baracken auf dem Schulhof findet nur verkürzter Unterricht statt. Im März 1946 stimmen die Eltern für die Weiterführung der Agathaschule als katholische Bekenntnisschule. | |
Am 7. Oktober 1949 wird die DDR gegründet, das Schulwesen dort zentralisiert und dem Ministerium für Volksbildung unterstellt.
| _ |
1949 |
_ |
Im April sind die ersten vier Klassenzimmer der „Katholischen Agathaschule Dorsten“ bezugsfertig. Weitere Klassen sind in Baracken auf dem Schulhof und im Gymnasium Petrinum ausgelagert. Noch im laufenden Schuljahr wird das Schulgebäude um vier Klassenräume erweitert. |
Schulgebäude Voßkamp ab 1949/50 |
1968 |
_ |
Im Rahmen der Neuordnung des Schulwesens wird die Agathaschule als Volksschule aufgelöst und als katholische Grundschule (Klassen 1 bis 4) weitergeführt. Die oberen Klassen bilden die neue Geschwister-Scholl-Hauptschule, die am Voßkamp bleibt. | |
|
1973 |
_ |
Die Hauptschule zieht in das neue Schulgebäude am Nonnenkamp ein. Im Schulgebäude am Voßkamp können nunmehr alle Grundschulklassen unterrichtet werden. Wegen ihres großen Einzugsgebietes erhält sie in der evangelischen Pestalozzischule an der Gahlener Straße die Zweigstelle Agatha II, die bis 2013 besteht. | |
Infolge der Nuklearkatastrophe von Fukushima müssen mehr als 100.000 Menschen ihre Heimat verlassen
| _ |
2011 |
_ |
Die Kardinal-von-Galen-Schule im Stadtteil Altendorf-Ulfkotte wird der Agathaschule als Teilstandort angegliedert. |
|
2013 |
_ |
Als dritte Schule mit -Gemeinsamem Lernen in Dorsten- wird die Agathaschule inklusiv ausgerichtet. | |
Agathaschule heute |
2017 |
_ |
Der Stadtrat beschließt die Verlegung der Agathaschule in das Gebäude der Geschwister-Scholl-Hauptschule am Nonnenkamp, die an der Marler Straße untergebracht wird. | |
|
2019 |
_ |
Nach umfangreicher Sanierung zieht die vierzügige Agathaschule in ein modernes, inklusionsorientiertes und medial gut ausgestattetes Schulgebäude ein. |